Am 24.9. übersah ein Lokführer ein Signal, er geriet auf ein Notgleis und es entstand ein Millionenschaden. In diesem Fall ermittelt die Bundespolizei.
Uns Revisoren wird in ähnlichen Fällen die Frage gestellt, wie so etwas passieren konnte. Aus diesem Grund greife ich den Fall exemplarisch heraus und plädiere in diesem Podcast dafür, nicht vorschnell auf menschliches Versagen abzustellen.
Für eine Organisation ist es immer einfacher, Probleme auf einzelne Sündenböcke zu schieben. Werden einzelne „schuldige“ Personen identifiziert, kann die Organisation personelle Maßnahmen einleiten und nachvollziehbar behaupten, das Problem sei damit behoben.
Das Verhalten eines einzelnen Menschen geschieht immer in einem bestimmten Kontext. Also muss letzterer auch bei der Klärung der obigen Frage in die Betrachtung mit einbezogen werden.
Ich zeige auf, welche weiteren Fragen gestellt werden sollten – zum Beispiel:
- Weshalb ist menschliches Versagen überhaupt möglich und nicht mittels Technik ausgeschlossen?
- Weshalb ist ein Notgleis nicht so konzipiert, dass es Millionenschäden verhindern kann?
- War der Vorfall versicherbar und wurde er versichert?
- Welche Versicherungsbedingungen lagen zugrunde?
- Welche Risiken hat das Management in Kauf genommen, um Erträge zu optimieren?
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!