Im Oktober 2018 stürzte eine Boeing 737 MAX in Indonesien ab, im März 2019 eine weitere in Äthiopien.
Insgesamt kamen dabei 346 Menschen ums Leben.
Im Verkehrsausschuss des US-Repräsentantenhauses werden diese Vorfälle untersucht. In der Vorweihnachtszeit kam dabei Bewegung in die Sache. Verschiedene Zeugen sagten aus, und Boeing entschied sich, die Produktion der 737 Max ab Januar 2020 auszusetzen. Kurz vor Weihnachten trat außerdem der bisherige Vorstands-Chef zurück.
In diesem Podcast stütze ich mich auf einige Artikel der Tagesschau. Wer möchte, kann sie hier selbst nachlesen:
- https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boeing-krise-aussage-ex-manager-101~_origin-bfa6ac93-f1eb-4caf-b0f8-36dd3bd375a5.html
- https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boeing-ruecktritt-101~_origin-bfa6ac93-f1eb-4caf-b0f8-36dd3bd375a5.html
- https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boeing-krise-101~_origin-cb9c4842-f2fd-4fc5-ade3-c7e3f75560d5.html
Ich bin mir sicher, man hätte noch viel weiter und tiefer recherchieren können, aber ich hatte den Eindruck, dass das Bild, das ich aus obigen Tagesschauartikeln zeichnen konnte, rund genug ist, um mir folgende Frage zu stellen:
Was hätte eine Interne Revision in dieser Situation tun können?
In diesem Podcast teile ich mit Ihnen meine Einschätzung zu den Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit der Internen Revision.
Ich wünsch Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Mit der Anwendung von Six Sigma hätte man den Vorstand von Boing überzeugen können.
Hier ein aktueller Beitrag der Tagesschau zum Thema:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boeing-737-max-137.html
US-Untersuchungsausschuss
Schwere Vorwürfe gegen Boeing
Stand: 06.03.2020 23:08 Uhr
Aus dem US-Kongress kommen heftige Anschuldigungen gegen Boeing. Die Rede ist von einer Kultur des Verheimlichens. Die 737 Max sei eine „grundlegend fehlerhafte und unsichere“ Maschine. Auch die Aufsicht FAA wird schwer belastet.
Ein Untersuchungsausschuss des US-Kongresses hat schwere Vorwürfe gegen den Flugzeugbauer Boeing und die Luftfahrtaufsicht FAA erhoben. Die 737 Max sei eine „grundlegend fehlerhafte und unsichere“ Maschine. Ursache dafür seien sowohl Konstruktionsfehler durch Boeing als auch eine mangelnde Kontrolle durch die Flugaufsichtsbehörde FAA, heißt es in dem vorläufigen Bericht des zuständigen Kongressausschusses.
Die Abgeordneten kommen zum Ergebnis, dass gleich mehrere Entscheidungen bei Boeing zu Problemen bei der Sicherheit der 737 Max geführt hätten: Der Flugzeugbauer habe versucht, Kosten zu sparen. Gleichzeitig wollte die Zentrale aber den Zeitplan für die jüngste Version der 737 einhalten. Die Produktion wurde nicht gedrosselt, selbst als Hinweisgeber auf Probleme aufmerksam gemacht hatten.
737 Max sei von Beginn „ruiniert“ gewesen
Die 737 Max sei bereits in ihrer Entwicklung durch technische Fehler und einen Mangel an Transparenz gegenüber Aufsehern und Kunden „ruiniert“ gewesen, so der für die Aufarbeitung der Abstürze zuständige Ausschuss des US-Repräsentantenhauses.
Es habe eine „Kultur des Verheimlichens“ im Unternehmen geherrscht. Das heißt, der FAA wurden wichtige Informationen vorenthalten. Boeings Einfluss auf die Flugaufsicht habe außerdem dazu geführt, dass Bedenken der technischen Experten der Behörde weggewischt worden seien. Im Ergebnis habe die FAA bei ihrer Aufgabe versagt, Probleme bei der Sicherheit der 737 Max zu erkennen und Änderungen zu verlangen. Die Überprüfung der 737 Max sei „in grober Weise unzureichend“ gewesen.
„Mit der Sicherheit der Menschen gespielt“
„Boeing und die FAA haben mit der Sicherheit der Menschen gespielt“, schreiben die Abgeordneten des Verkehrsausschusses. Es habe durch Boeing „mehrere technische Designfehler“ und Täuschungen bei der Einholung der notwendigen Zertifikate gegeben. Dass dies von der FAA nicht bemerkt worden sei, „zeigt die unbedingte Notwendigkeit für gesetzliche und regulatorische Reformen“.
Boeing steht wegen des weltweiten Flugverbots für die Maschinen des Typs 737 Max wirtschaftlich massiv unter Druck. Das Verbot war im März vergangenen Jahres nach zwei Abstürzen von Passagiermaschinen dieses Typs, bei denen 346 Menschen getötet wurden, verhängt worden. Wegen des Flugverbots mussten Fluggesellschaften Tausende Flüge streichen und auf andere Maschinen zurückgreifen. Sie verlangen vom Flugzeugbauer deswegen Entschädigungen in Milliardenhöhe.
Wiederzulassung ungewiss
Boeing hatte die Produktion der 737 Max Anfang Januar vergangenen Jahres vorübergehend eingestellt. Ursprünglich hatte der Konzern gehofft, noch 2019 eine Wiederzulassung für die 737 Max zu bekommen. Die FAA erklärte aber, der Prozess einer Wiederzulassung werde sich noch hinziehen. Boeing hofft nun auf eine Wiederzulassung bis Mitte des Jahres.
Mit Informationen von Torsten Teichmann, ARD-Studio Washington